Erstmals seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen nach der jetzigen Methodik vor 30 Jahren ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Kassel unter die Marke von 8 Prozent gerutscht. Wie die Arbeitsagentur am Freitag mitteilte, liegt sie im Stadtgebiet bei aktuell 7,9 Prozent und damit 0,2 Punkte unter der des Vor- und sogar 1,2 Punkte unter der des Vorjahresmonats. Somit waren im Juni 8436 Menschen in der Stadt ohne Job – 206 weniger als im Mai.
Im Kreis Kassel verharrt die Quote bei 4,1 (Vorjahr: 4,2) Prozent. Hier sind aktuell 5117 Frauen und Männer ohne Arbeit, 63 weniger als im Vormonat. Im Agenturbezirk, zu dem neben Stadt und Kreis Kassel auch der Werra-Meißner-Kreis zählt, sank die Quote um 0,1 Punkt auf 5,8 Prozent. Die Zahl der Jobsuchenden ist mit 16 398 historisch niedrig – fast 1300 weniger vor einem Jahr. Zum Vergleich: Im Negativrekordjahr 1995 markierte die Arbeitslosenquote mit 19,2 Prozent in der Stadt und 9,7 Prozent im Kreis Kassel ihren bisherigen Höchststand. Damals war hier fast 30.000 Menschen erwerbslos, heute nur noch rund 13.500. Der stellvertretende Leiter der Arbeitsagentur Kassel, Michael Schubert, geht trotz der saisonüblichen Sommerflaute ab diesem Monat von einer stabilen Entwicklung des Arbeitsmarktes aus.
Die gute konjunkturelle Entwicklung in Stadt und Kreis spiegelt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt wider. 1321 unversorgten jungen Menschen standen im vergangenen Monat 1396 unbesetzte Lehrstellen gegenüber.
Auch die Zahlen für die Region sprechen eine deutliche Sprache. Die Quote sank über alle fünf Kreise und die Stadt Kassel auf fünf Prozent und liegt damit nur noch marginal höher als die im Land (4,9 Prozent). 2005 klaffte hier noch eine Lücke von 2,1 Prozentpunkten.
Autor: José Pinto
Quelle: hna.de vom 30.06.2017
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