MGW ist ein privater Dienstleister, der europaweit Loks wartet, repariert und modernisiert. Das Unternehmen ist eine gemeinsame Tochter der französischen Bahntechnik-Leasing-Gesellschaft Akiem und der Deutschen Bank.
Zur Zeit laufen die vorbereitenden Erdarbeiten. In den nächsten Monaten sollen auf der 5000 Quadratmeter großen Fläche ein Bürogebäude mit einer Fläche von knapp 760 Quadratmetern sowie eine Lagerhalle mit 1300 Quadratmetern entstehen. Mitte August 2019 soll die Immobilie bezugsfertig sein. Nach Informationen dieser Zeitung beläuft sich das Investitionsvolumen auf drei Mio. Euro.
MGW ist nach dem Fensterprofil-Hersteller Technoform, dessen Fabrikneubau für 20 Mio. Euro weit fortgeschritten ist, der zweite große Investor im Langen Feld. Wie berichtet, will auch der Fußbodenbelags- und Heimtextilgroßhändler Jordan, der 50.000 Quadratmeter erworben hat und dort noch in diesem Herbst mit dem Bau von vier großen Hallen beginnen will, ins Lange Feld umsiedeln. Außerdem haben sich dort bereits ein Handwerksbetrieb sowie zwei Dienstleister niedergelassen.
Das Lange Feld ist auf Jahre die Hauptansiedlungsfläche für produzierendes Gewerbe, Handwerk und Dienstleister in der Stadt. Es misst im ersten, erschlossenen Abschnitt 26, im zweiten, teilerschlossenen Abschnitt 28 und im dritten weitere 22 Hektar, was in der Endausbaustufe einer Fläche von etwa 100 Fußballplätzen entspricht.
Die MGW Service GmbH & Co KG residiert in einem unscheinbaren Gebäude in der Raabestraße unweit des ICE-Bahnhofs, das auf den ersten Blick wie ein normales Wohnhaus aussieht. Die Mitarbeiter sitzen beengt, und für das zentrale Ersatzteillager ist dort kein Platz. Es befindet sich in angemieteten Räumen in der Lilienthalstraße. Die Arbeitsbedingungen sind alles andere als optimal.
Das soll sich ändern. Denn mit einem Neubau auf der grünen Wiese im Gewerbegebiet Langes Feld in Niederzwehren gönnt sich der europaweit tätige Lok-Spezialist, der die Zugmaschinen Hersteller-unabhängig wartet und repariert, nicht nur ein besseres Arbeitsumfeld, sondern schafft auch Spielraum für das angestrebte Wachstum in den kommenden Jahren. 22 Mitarbeiter sollen dort in einem knappen Jahr einziehen. Ausgelegt ist der Bürokomplex aber für 35 Beschäftigte, und auch die Lagerfläche bietet genügend Reserven für künftiges Wachstum. „Wir sind auf Expansionskurs“ erklärt MGW-Geschäftsführer Michael Lautenbach. Er sei sehr froh, dass die Muttergesellschaft Akiem, eine gemeinsame Tochter des französischen Staatsbahn-Konzerns SNCF und der Deutschen Bank, sich mit der aktuellen Investitionsentscheidung klar zum Standort Kassel bekannt hat.
„Es freut mich sehr, dass die Wahl auf meine Heimatstadt gefallen ist“, sagt Lautenbach, der in Niederzwehren aufgewachsen ist. Die MGW arbeitet mit ihren insgesamt 70 Beschäftigten dezentral: in Deutschland, Skandinavien, Süd- und Osteuropa und neuerdings auch in Frankreich – also überall dort, wo die betreuten Loks unterwegs sind. In Krefeld gibt es eine zentrale Werkstatt. Kassel ist Sitz des Unternehmens. Von hier aus werden alle Projekte gesteuert und wird die Ersatzteilversorgung organisiert.
MGW wurde 2005 von Klaus Weiß gegründet und aufgebaut. Anfang vergangenen Jahres verkaufte er das Unternehmen an Akiem.
Autor: José Pinto
Quelle: hna.de vom 08.10.2018
Weitere Informationen: www.mgwservice.com/de/
Link zum vollständigen Artikel:
www.hna.de/kassel/niederzwehren-ort83989/langes-feld-kassel-boomt-lok-profi-siedelt-10305559.html