Auch aus steuerrechtlichen Gründen soll das Göttinger Institut rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres auf das Kasseler verschmolzen werden. Somit ist die Fusion formal eine Übernahme. Schmitt und sein Göttinger Kollege Markus Bludau betonten aber bei Bekanntgabe der Pläne im Februar, dass es sich um eine Fusion auf Augenhöhe handele. Göttingen und Kassel würden gleichberechtigte Hauptsitze, alle 39 Filialen und 16 Selbstbedienungsterminals blieben erhalten. Ein Stellenabbau sei nicht geplant. Derzeit beschäftigen beide Häuser insgesamt mehr als 600 Mitarbeiter – in Kassel sind es 436, in Göttingen 169.
Das Geschäftsgebiet der neuen Bank, mit fast 140 000 Kunden das größte Regionalinstitut in Nordhessen und Südniedersachsen nach der Kasseler Sparkasse, erstreckt sich von Heiligenstadt im thüringischen Eichsfeld im Osten bis Willingen im Westen und von Northeim im Norden bis Bad Wildungen im Süden. Die Bilanzsumme wird sich auf 2,77 Milliarden Euro belaufen, die Ertragslage ist gut.
Grund für die Fusion sind sinkende Einnahmen infolge der anhaltenden Niedrigzinsphase, steigende aufsichtsrechtliche Anforderungen und hohe Investitionen in die fortschreitende Digitalisierung. Im Rahmen der für das kommende Jahre geplanten technischen Fusion, bei der die Computersysteme der beiden Banken zusammengeschaltet werden, bekommen die 42.500 Kunden der Volksbank Göttingen neue Kontonummern (Iban). Für die 97.000 Kasseler Kunden ändert sich nichts.
Autor: José Pinto
Quelle: hna.de vom 25.05.2017
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