Kassel investierte bisher 20 Millionen Euro für Langes Feld
Kassel. In die Entwicklung und den Bau des Gewerbegebietes Langes Feld in Niederzwehren hat die Stadt bislang mehr als 20 Mio. Euro investiert.
Das 76 Hektar große Areal, das 106 Fußballfeldern entspricht, soll zwar erst 2017 erschlossen sein, aber bereits jetzt lägen Anfragen von Unternehmen vor, sagte Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne). Um welche Firmen es sich handelt, wollte er auf HNA-Anfrage aber noch nicht beantworten. Großflächigen Einzelhandel und Speditionen hatte die Stadt für eine Ansiedlung ausgeschlossen.
Der Großteil des bereits investierten Geldes ist in den Kauf der Ackerflächen geflossen. Für deren Erwerb und die Entschädigungen der Landwirte hat die Stadt 15,9 Mio. Euro aufgewendet. Die laufenden Kanal- und Brückenbauarbeiten zur Erschließung des Gewerbegebiets haben bis jetzt fünf Mio. Euro gekostet. Insgesamt will die Stadt 70 Mio. Euro in das Gewerbegebiet investieren, das in drei Bauabschnitten entsteht.
Mehr Infos zum Langen Feld finden Sie im HNA-Regiowiki.
Stadtkämmerer Jürgen Barthel (SPD) rechnet damit, dass sich das Projekt nach Abschluss der 2016 startenden Vermarktung für die Stadt rentieren werde.
Daran glaubt auch Baudezernent Nolda. Trotz der negativen Entwicklung bei SMA, wodurch Gewerbeimmobilien frei geworden sind, gebe es eine starke Nachfrage. Aktuell stehen über das gesamte Stadtgebiet verteilt noch etwa sechs Hektar freie Gewerbeflächen zur Verfügung.
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Wichtiges Kriterium bei der Vermarktung des Langen Feldes seien die Arbeitsplätze, die pro Hektar entstünden, sagt Nolda. Deshalb seien Speditionen ausgeschlossen, weil sie auf großen Flächen vergleichsweise wenige Mitarbeiter beschäftigten. Ansiedeln sollen sich produzierendes Gewerbe und Dienstleister.
Aktuell läuft an der A 49 an der Abfahrt Niederzwehren der Bau einer zwei Mio. Euro teuren Brücke, über die das Lange Feld angebunden wird. Im Herbst 2015 wird die Anschlussstelle umgebaut. Dafür wurden bereits auf 30 000 Quadratmetern Bäume gerodet. Diese werden an anderer Stelle nachgepflanzt.
Neue Lärmschutzwände für die Anwohner sind nicht geplant. Dies sei unnötig, weil nicht mit einer höheren Geräuschbelastung zu rechnen sei, sagte Nolda. Der Autobahnverkehr sei deutlich lauter als der erwartete Verkehr im Langen Feld.
Von Bastian Ludwig