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Hotel, Wohnungen und Kultur: So soll Kasseler Salzmann-Fabrik einmal aussehen

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Verfällt immer weiter: Das Gelände der historischen Salzmann-Fabrik in Bettenhausen.
Verfällt immer weiter: Das Gelände der historischen Salzmann-Fabrik in Bettenhausen. © Archivfoto: Schachtschneider/Flugschule Kassel

Seit Jahren wird über die Zukunft der Salzmann-Fabrik in Kassel diskutiert. Seit Jahren verfällt das historische Gebäude. Nun gibt es neue Pläne des Investors. Sind die der Durchbruch?

Wie geht es weiter mit Salzmann? Eigentlich hatte Investor Dennis Rossing bereits im Herbst mit den Arbeiten auf dem Gelände in Bettenhausen beginnen wollen. Die Offenlegung der Baupläne ist abgeschlossen, sagt Stadtsprecher Schwab. Mögliche Änderungsvorschläge würden jetzt in die verschiedenen Gremien gegeben. Dass die Arbeiten dann im Sommer beginnen könnten, sei aber realistisch. Rossing will knapp 80 Millionen Euro mit der Bad Hersfelder Rosco-Gruppe in das Vorhaben investieren. Geplant ist, bezahlbaren Wohnraum und Räume für Kultur zu schaffen sowie einen Hotelbetrieb und Dienstleistungen anzubieten.

Insgesamt umfassen die denkmalgeschützten Bestandsbauten 18.000 Quadratmeter. Die geplanten Neubauten im Bereich entlang der Agathofstraße werden eine ähnlich große Fläche einnehmen. Die Salzmann Höfe sollen ein Wohnquartier für alle Altersgruppen werden. 

Hotel

Die denkmalgeschützten Räume der Salzmannfabrik entlang der Sandershäuser Straße sollen in einen Hotelkomplex umgebaut werden. Das Hotel sei vor allem für Tagungsgäste und Unternehmen von Interesse. Mittlerweile plant Investor Dennis Rossing aber nicht mehr mit dem ursprünglich mal angedachten Boardinghouse-Prinzip – also kleine möblierte Wohnungen für einen kurzen Zeitraum zu vermieten.

Der Grund dafür ist die Lärmschutzverordnung, die keine dauerhafte Wohnbebauung in dem Gebäudeteil erlaubt. „Es wird keine Appartements, sondern größere Hotelzimmer geben“, sagt Rossing. Die Fensterstruktur biete perfekte Möglichkeiten für Zimmer in der Größe von 35 bis 40 Quadratmetern. In der Familie Rossing gibt es bereits Erfahrungen im Hotelgewerbe, sodass es Überlegungen gibt, das Hotel selbst zu betreiben.

Die Säle im Gebäude sollen über das Hotel verwaltet, aber auch von der Öffentlichkeit für Veranstaltungen genutzt werden können. Auch die Kulturschaffenden können die Räume mieten. Am Nordflügel des Gebäudes soll ein Parkhaus mit 600 Stellplätzen entstehen.

Geplant: In den historischen Ziegelbauten sollen unter anderem ein Hotel und Räume für Kunst- und Kulturschaffende entstehen.
Geplant: In den historischen Ziegelbauten sollen unter anderem ein Hotel und Räume für Kunst- und Kulturschaffende entstehen. © Illustration: Rosco/nh

Kultur

Im Hochparterre der Salzmannfabrik will Rossing 1000 Quadratmeter für die Kulturszene vorhalten. Denkbar seien Büroräume oder auch kleine Ateliers. Derzeit werde ein entsprechendes Konzept entwickelt. Laut Rossing soll es dann für die Mieter langfristige Verträge geben, um Planungssicherheit zu haben.

Wohnungen

Die Arbeiten für die Neubauten sollen mit Blick auf den hohen Bedarf an Wohnungen zeitgleich mit der Sanierung der denkmalgeschützten Ziegelbauten beginnen. Rossing plant nach eigener Aussage keine Luxusimmobilien, sondern 500 bezahlbare Wohnungen in unterschiedlicher Größe zu schaffen.

Auf 11.000 Quadratmetern sollen im L-förmigen Bestandsbau Wohnungen entstehen. Das durchgängige Oberlicht im Dach- und Galeriegeschoss soll erhalten bleiben. Auf das Dachgeschoss werden die Galeriewohnungen aufgesetzt. Hinzukommen Neubauten auf 16.000 Quadratmetern. Im Innenhof ist eine Parkanlage mit Spielplatz vorgesehen. Aber auch spezielle Angebote für ältere Menschen sind geplant.

Archivvideo: Seltener Blick in alte Salzmann-Fabrik in Kassel

Kesselhaus

Im alten Kesselhaus, das nach den aktuellen Planungen dann von den Neubauten umgeben sein wird, soll nach jetziger Planungen unter anderem eine Kindertagesstätte einziehen. Denkbar sei möglicherweise auch, in diesem Bereich ein medizinisches Versorgungszentrum anzugliedern, sagt Rossing.

Gastronomie

Im Hochparterre der Salzmannfabrik soll es außerdem ein Gastronomieangebot mit einem Außenbereich im Erdgeschoss geben. Laut Rossing soll die Gastronomie nicht nur für die Bewohner des Quartiers reizvoll sein, sondern auch für Gäste aus dem gesamten Stadtgebiet. Er plane keine Edelgastronomie, sondern ein Restaurantkonzept in mittlerer Preisklasse, das Gäste nach Bettenhausen locke. Möglicherweise sei auch hier eine Kooperation mit den Künstlern denkbar.

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