GEMS zeigt Energieeffizienz-Potenziale im FiDT – Technologie- und Gründerzentrum Kassel auf
(04.04.2025)

Neues INTERRERG NWE-Projekt gestartet
Das Verbundprojekt GEMS - Green Energy Management Systems for businessparks - untersucht und testet Energiemanagement-Systeme in europäischen Gewerbeparks, um sie miteinander zu vergleichen und im Austausch mit den Partner-Regionen für die Optimierung von Energieeffizienz zu nutzen.
Kassel, 02. April 2025. Neben anderen Regionen auf der Welt strebt auch Nordwesteuropa (NWE) eine saubere Energieversorgung an, bei der die effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien eine große Herausforderung darstellt. Um überlastete Netze und hohe Kosten für eine zuverlässige Stromversorgung zu vermeiden, können Energiemanagement-Systeme (EMS) als Elemente einer Smart-Grid-Lösung einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Integration erneuerbarer Energien leisten. Hier setzt das Projekt GEMS an, bei dem die Optimierung der Energieeffizienz aber auch die Flexibilisierung des Strombedarfs in Gewerbeparks im Mittelpunkt steht. Im Rahmen von GEMS werden EMS-Lösungen für europäische Gewerbeliegenschaften, in denen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) angesiedelt sind, entwickelt, um deren Energieeffizienz und den Einsatz dezentraler erneuerbarer Energien zu steigern sowie Netzengpässe zu reduzieren. Das internationale Projektkonsortium trifft sich zum Auftakt erstmals in Deutschland, um sich kennenzulernen und die Inhalte der Arbeitspakete zu besprechen. An dem Projekt sind 14 Partner aus fünf verschiedenen Ländern Nordwesteuropas beteiligt und es wird über drei Jahre mit über fünf Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
GEMS konzentriert sich auf mittelgroße Gewerbeparks (1–20 MW elektrische Anschlussleitung) in Nordwesteuropa. Diese Region umfasst Deutschland, Irland, Frankreich, Belgien und die Niederlande. Dabei werden in verschiedenen Gewerbeparks EMS eingesetzt und getestet. Das House of Energy ist eine von fünf regionalen Business Support Organisationen, die die EMS-Demonstrationen begleiten und die Vervielfältigung über ihre Netzwerke fördern. Zu den deutschen Partnern gehören außerdem die Wirtschaftsförderung Region Kassel, in deren Gründungszentrum FiDT das Energiemanagementsystem zum Einsatz kommt, sowie die Technische Universität Darmstadt. Als sogenannter Wissenspartner ist die TU Darmstadt für die technische Realisierung verantwortlich und bringt gemeinsam mit drei anderen Universitäten aus den Niederlanden, Belgien und Irland umfassende Erfahrung in der Integration von EMS, Energiespeicherung, Finanzierung und politischen Anforderungen mit ein.
Mit der Unterstützung technischer Partner wird so ein Prototyp eines digitalen Zwillings des jeweiligen KMU-Gewerbeparks entwickelt. Im Laufe des Projekts GEMS wird regionales Fachwissen über Energiesysteme und digitale Zwillinge kombiniert, um zuverlässige, finanzierbare und skalierbare EMS-Modelle zu schaffen.
Pascal Vaupel, Projektleiter bei der Wirtschaftsförderung Region Kassel, freut sich über die Beteiligung im Projekt: „In Gewerbeparks mit verschiedenen Gebäuden und Mietern werden häufig Ineffizienzen und Energieverluste festgestellt. Daher bietet das Projekt GEMS uns und unseren rund 100 Mietern einen echten Mehrwert. Zu den Erfolgsfaktoren für Gründungs- und Innovationszentren, wie die Piloten im GEMS-Projekt, gehören unter anderem optimale Rahmenbedingungen am Standort. Das schließt auch eine effiziente Energieversorgung und die technische Infrastruktur mit ein. Als Betreiber eines Technologie- und Gründerzentrums, haben wir Anforderungen an die Infrastruktur unserer Gebäude oder andere Ansprüche der Startups, fest im Blick.“
Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy ergänzt: „Die spannende Herausforderung bei Business Parks liegt in der Regel in einem Mix aus produzierendem Gewerbe und Büros. Produktionsstätten haben einen ganz anderen Energiebedarf als reine Verwaltungsgebäude. Weiterhin benötigt ein Gewerbepark höhere Spannungen, höhere Ströme und eine hohe Versorgungsqualität. Netze müssen somit stärker dimensioniert und es muss auf größere Erzeugungskapazitäten zurückgegriffen werden. Wir freuen uns in diesem Projekt zusammen mit unserem renommierten Mitglied der TU Darmstadt und der Wirtschaftsförderung Region Kassel einen wichtigen Beitrag für die Energieeffizienz-Steigerung in unserer Region aber auch in Nordwesteuropa zu leisten.“
Die transnationale Kooperation in allen Projekt-Aktivitäten gewährleistet einen Wissensaustausch und ermöglicht die Übertragbarkeit getesteter GEMS-Lösungen auf weitere Gewerbeparks. Zudem wird gemeinsam von den Partnern ein Trainingsprogramm entwickelt, das die GEMS-Einführung in NWE-Gewerbeparks fördert. Die deutschen Partner arbeiten dabei mit dem Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren (BVIZ) zusammen, in dem etwa die Hälfte aller 350 Innovations-, Technologie- und Gründerzentren sowie Technologieparks in Deutschland Mitglied sind.
Das Interreg NWE-Programm, in dessen Rahmen GEMS durchgeführt und gefördert wird, unterstützt die transnationale Zusammenarbeit und fördert einen grünen, intelligenten und gerechten Wandel in den NWE-Regionen. Damit wird das Ziel verfolgt, dass in allen Regionen eine ausgewogene Entwicklung stattfindet und ihre Widerstandsfähigkeit gestärkt wird.
Gefördert durch:
Ihre Ansprechpartner zum Projekt GEMS:
Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH
Danny Nils Schneider
Tel.: +49 561 707 33 85
E-Mail: schneider@wfg-kassel.de
House of Energy e.V.
Ivonne Müller
Tel.: +49 561 510 053 25
E-Mail: i.mueller@house-of-energy.org