Grimmwelt Kassel begrüsst bereits den 100000. Besucher
(09.04.2016)
Der Kasseler Weinberg wurde in den vergangenen sieben Monaten von einer Besucherwelle erfasst. So viele Menschen wie zuletzt hatten sich seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Kasseler Balkon mit Blick über die Südstadt aufgehalten. Grund für diese Entwicklung ist die Grimmwelt, die sieben Monate nach ihrer Eröffnung den 100000. Besucher begrüßt.
Wir sprachen mit der Museumschefin Susanne Völker über die Entwicklung und ihre Erwartungen. Die Erkenntnisse aus dem Gespräch haben wir hier zusammengefasst.
Während in der Anfangszeit vor allem Gäste aus Kassel und der Region gekommen seien, nehme nun das auswärtige und internationale Publikum zu, sagt Völker. „Das Interesse zeigt uns, dass die Brüder Grimm nichts an Faszination eingebüßt haben“, so die Museumsleiterin weiter.
Die langfristige Prognose sei auf durchschnittlich 100 000 Gäste pro Jahr angehoben worden. Damit nimmt die Grimmwelt eine Spitzenposition unter den Kasseler Museen ein.
Grimmwelt-Chefin Völker geht davon aus, dass die Besucherwelle so bald nicht abebben wird. Es gebe viele Mehrfachbesucher derDauerausstellung, die wegen des vielschichtigen Wirkens der Brüder Grimm bei einem einmaligen Besuch kaum erfasst werden könne. 312 Jahreskarten (35 Euro) seien bereits verkauft. Das Potential an nationalen und internationalen Gästen sei zudem groß. Gruppen- und Individualtouristen hielten sich derzeit ungefähr die Waage.
Das populäre Naturkundemuseum hatte 2015 etwa 91.000 Besucher. Im Schloss Wilhelmshöhe waren es 65.000, in der Neuen Galerie 23.000 und im Astronomisch-Physikalischen Kabinett in der Orangerie 30.000. Stadtmuseum und Landesmuseum waren 2015 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Beide öffnen in diesem Jahr wieder ihre Pforten.
Frühestens in zehn Jahren sei an eine grundlegende Erneuerung der Dauerausstellung zu denken. „Wir glauben aber, die wechselnden Sonderausstellungen bieten Möglichkeiten, das Thema spannend undlebendig zu halten“, sagt Völker. Durch begleitende Veranstaltungen wie Vorträge und Workshops werde der Themenreichtum dem Publikum immer wieder aus anderen Blickwinkeln nahe gebracht. Zudem sei die Dauerausstellung modular aufgebaut. Das bedeute, einzelne Module seien austauschbar.
Nachgebessert werden sollen in der Dauerausstellung noch einige Objektbeschriftungen. Diese sind bisher zum Teil zu klein gedruckt oder so platziert, dass sie schwer zu lesen sind. Auch im Gästebuch bemängeln dies Besucher immer wieder. Bei der Frage, ob die Grimmwelt kindgerecht ist, sind die Lager gespalten.
Die beliebtesten Ausstellungsbereiche in der Grimmwelt sind laut Völker die Dioramen des Künstlers Alexey Tchernyi, der die Entstehungsgeschichte des Deutschen Wörterbuchs in 14 Szenen zeigt und die Videoinstallation „Erzählenhören“, bei der das Märchen „Rumpelstilzchen“ in 23 Sprachen und fünf Dialekten vorgelesen wird.
Autor: Bastian Ludwig
Quelle: hna.de vom 08.04.2016
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