ivd-Immobilienpreisspiegel 2014: Märkte entwickeln sich weiterhin positiv
(30.01.2015)
Die Bezirksgruppe Nordhessen des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) veröffentlichte jetzt die Zahlen der aktuellen Mitgliederumfrage aus 2014 mit folgenden Ergebnissen:
Der Markt für Wohnimmobilien in der Region Nordhessen entwickelt sich weiterhin positiv. Wohneigentum erfreut sich nach wie vor einer großen Nachfrage, sowohl von Selbstnutzern als auch von Kapitalanlegern. Das historisch niedrige Zinsniveau und der Mangel an sicheren Anlagealternativen spielt dabei eine große Rolle. Insbesondere in der Stadt Kassel und im Ballungsgebiet sind Eigentumswohnungen und Häuser sehr gefragt. Diese Nachfrage wird von der positiven Entwicklung der Einwohnerzahlen noch zusätzlich unterstützt. Diese Entwicklung treibt die Kaufpreise von Eigentumswohnungen und Häusern nach oben. Ausgenommen von dieser positiven Nachfrage sind Orte in den Landkreisen, die auf Grund des demografischen Wandels und keiner ausreichenden Infrastruktur Einwohner verlieren.
Für eine gebrauchte 3-ZKB-Eigentumswohnung in Kassel mit gutem Wohnwert und mit ca. 80 m² Wohnfläche musste man zwischen € 1.300 und € 1.700 pro Quadratmeter Wohnfläche bezahlen, in gefragten Lagen und bei sehr gutem Wohnwert auch bis zu € 2.400 pro Quadratmeter. Eine große Nachfrage besteht für Neubauwohnungen, die meistens als Stadtvillen in sehr guten Wohngegenden errichtet werden. Hier wurden Kaufpreise zwischen € 2.450 bis € 2.950 pro Quadratmeter Wohnfläche bezahlt, in Toplagen sogar bis € 3.500 pro Quadratmeter.
Bei Einfamilienhäusern sind die Preise mit der gleichen Dynamik wie im vergangenen Jahr gestiegen. Bei freistehenden Häusern mit ortsüblichem großem Grundstück, bei gutem Wohnwert und ca. 150 m² Wohnfläche wurden Preise zwischen € 230.000 bis € 320.000 erreicht. Spitzenpreise vonrund € 600.000 wurden bei Eigenheimen in Toplagen, mit gutem Wohnwert und mit ca. 200 m² Wohnfläche erzielt.
Im Umland von Kassel musste bei einer vergleichbaren Immobilie zwischen € 170.000 bis € 210.000 und bei Eigenheimen mit sehr gutem Wohnwert bis zu € 320.000 bezahlt werden.
Die historisch günstigen Kreditkonditionen sowie die fehlenden Alternativen zu Kapitalanlagen haben auch eine große Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern in Kassel ausgelöst, so dass die Kaufpreise von Renditeobjekten stark gestiegen sind. Für Renditeobjekte mit überwiegend wohnwirtschaftlicher Nutzung und zeitgemäßer Ausstattung wurden Kaufpreise bis zum 16-fachen der Jahresnettokaltmiete bezahlt. Ebenfalls sind Baugrundstücke in der Stadt Kassel sehr begehrt. Die Kaufpreise werden teilweise weit oberhalb des Richtwertes gehandelt.
Bei der Neuvermietung wurde gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine erneute Steigerung der Mieten festgestellt. So liegen die Mietpreise bei Neuvermietung in der Stadt Kassel für Wohnungen, die nach 1949 mit mittlerem Wohnwert erbaut wurden sowie eine zeitgemäße Ausstattung haben, zwischen €5,40 und € 7,00 pro m² Wohnfläche und bei gut ausgestatteten und modernen Wohnungen zwischen € 7,00 und € 9,50. Das entspricht im Durchschnitt einer Mieterhöhung der Kaltmiete von bis zu 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vereinzelt wurden bei Erstbezug auch Mietverträge mit einer Kaltmiete von bis zu € 11,00 pro Quadratmeter abgeschlossen. Im bundesweiten Vergleich zu anderen Städten liegen die Wohnungsmieten in Kassel allerdings noch relativ günstig.
Im Büromarkt hat es preislich gegenüber dem Vorjahreszeitraum keine große Veränderung gegeben. Eigentümer müssen hier mit längerem Leerstand rechnen. Schwierig vermieten lassen sich ältere Büroimmobilien, die keine zeitgemäße Ausstattung haben und der Grundriss nicht den heutigen Anforderungen entspricht. Die Mietpreise für Büromieten liegen teilweise unterhalb der Wohnungsmieten. Selbst bei Neubauten in begehrten Innenstadtlagen muss mit einer längeren Vermarktungsdauer gerechnet werden.
Quelle: ivd Nordhessen, Jahresbericht 2014
Weitere Informationen:
Siegfried Putz, Pressesprecher IVD Nordhessen
www.putz-immobilien.de
Direktlink zum HNA-Artikel:
https://www.hna.de/kassel/wohnen-kassel-wird-immer-teurer-4684787.html